Heute ein Fundstück von mir: aus „99 Lösungswerkzeuge“ pdf-Version, 4. Auflage 2008 von Werner Winkler.
Wie hält man Probleme am Leben
WATZLAWICK und seine Kollegen führten eine nützliche sprachliche Unterscheidung ein: “Schwierigkeiten” sind dem- nach natürlicherweise auftretende Gegebenheiten, “Probleme” noch ungelöste Schwierigkeiten. Ähnlich sieht es DE SHAZER, wenn er schreibt: “Probleme sind Probleme, weil sie aufrechterhalten werden.”
Probleme lassen sich also vor allem dadurch am Leben erhalten, dass man sie nicht löst. Für dieses Nicht-Lösen kann es vielerlei Gründe geben (wie zuvor beschrieben). Nicht selten mangelt es einfach am relativen Leiden des Betroffenen angesichts des durchaus ernsten Problems. ‘Relativ’ bedeutet, dass andere Faktoren stärker sind als das Leiden, z.B. nützliche Nebenwirkungen, aber auch die Angst vor der (unbekannten) Lösung. Dies ändert sich evtl. dann, wenn das Leiden am Problem zunimmt oder die Angst vor der Lösung geringer wird (z.B. weil man sich über die rechtlichen Folgen einer Kündigung genau informiert hat und sich dann traut).